Heizstrahler: Teure Wärme

Mitten im Sommer starke Nachfrage/ Viel Strom, hohe Tarife

Ölradiatoren sind im Verbrauch besonders teuer

Ja, ist denn schon Weihnachten??? Frei nach Franz Beckerbauer in seiner Eigenschaft als Werbefigur dringen aus den Baumärkten und Fachgeschäften ausgerechnet jetzt verblüffende Nachrichten: Heizlüfter sind der neue Sommer-Hit. "Eine überdurchschnittliche Nachfrage", meldet Media Markt. "Hundert Prozent über dem Vorjahr",so beziffert die Baumerktkette Hornbach die Absatzzahlen von Heizstrahlern und anderen Wärmegeräten. Die Ursache für den plötzlichen Boom überrascht nicht: es ist die Angst vor Gasengpässsen im Winter, die das Land schon Monate vorher überzogen hat. Doch die Sache hat einen Haken: Strom ist noch teurer als Erdgas.

Einsatzzeit stark begrenzen- sonst wird es richtig teuer

Der Preis für eine Kilowattstunde Erdgas liegt zur Zeit bei 16 Cent. Strom ist wesentlich teurer: 37 Cent pro Kilowattstunde. Das Heizen mit Strom sei damit dreimal so teuer wie das Heizen mit Gas, rechnet die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen vor. Und die "Welt" hat nachgerechnet, wie teuer jeweils zehn Stunden Dauerbetrieb sind: bei Heizlüftern mit einer Geräteleistung von 1,8 kWh kommen 6,66 Euro zusammen, bei Ölradiatoren sogar 7,40 Euro.

Günstiger sind in diesem Vergleich Konvektoren: sie saugen kühle Raumluft ein und geben sie durch eine Gitterkonstruktion wieder ab, unterstützt durch eine Zusatzlüftung. Diese Strömungswärme (Konvektion) hat einen Anteil von 80 Prozent, anders als bei normalen Heizkörpern mit hohem Strahlungswärme-Anteil.

Ein 15 Quadratmeter großer Raum lässt sich gut damit erwärmen,stellt die "Welt" als Testfazit fest. Gerätepreis: so um die 100 Euro. Strompreis für zehn Stunden im Dauerbetrieb: 4,44 Euro.

Fazit: Heizlüfter und Ölradiatoren sind leider keine Alternative.Sie sollten zeitlich nur sehr begrenzt zum Einsatz kommen, wenn es gar nicht mehr anders geht.