Neuer OB nach Grantz: Wieder ohne Direktwahl durch die Bremerhavener?
- Redaktion
- 5. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Jan.
Demokratie-Defizit an der Weser- wie lange noch?
Wie lange hält er durch? Wer wird sein Nachfolger? Und warum werden die Einwohner von Bremerhaven wieder nicht gefragt, wer Oberbürgermeister werden soll?
In einem Interview mit der „Nordsee-Zeitung“ hat Melf Grantz selbst die Kochplatte in der Gerüchteküche angestellt. Grantz sprach erstmals öffentlich über seine Krebs-Erkrankung. Er ist bis Ende 2028 gewählt. Die besten Genesungswünsche auch an dieser Stelle. Aber wird und kann er bis zum Amtsende durchhalten – in Zeiten besonders schwieriger Entscheidungen für unsere Stadt? Die Diskussion um mögliche Nachfolger hat jedenfalls begonnen.
Und es gibt einen eindeutigen Favoriten - aus Sicht der Parteipolitiker; Martin Günthner, um einiges jünger.
Martin Günthner wurde in Bremerhaven geboren, er ist 48 Jahre alt. Wikipedia schreibt über ihn „Nach dem Abitur belegte Günthner an der Universität Bremen ein Studium der Kulturgeschichte Osteuropas, Geschichte und Philosophie, dass er ohne Abschluss beendete. Anschließend absolvierte er einen 18-monatigen Fernlehrgang in der Fachrichtung Public Relations mit dem Abschluss PR-Berater (DPRG). Vor der Übernahme des Senatorenamts war er als selbständiger Kommunikations- und PR-Berater tätig. An der Donau-Universität Krems absolvierte er ein Master-Studium“.

Der SPD-Politiker war von 2010 bis 2019 Wirtschaftssenator im Bremer Senat. In seine Amtszeit fällt die Planungspleite mit dem „Offshore-Terminal Bremerhaven“ (OTB). Das Projekt wurde im November 2021 vom Oberverwaltungsgericht endgültig gestoppt. Damit verlor Bremerhaven das Wettrennen um Windenergie-Arbeitsplätze mit Cuxhaven. Dort – in Cuxhaven - sind mittlerweile tausende von neuen Arbeitsplätzen entstanden.
Martin Günthner ist nun in seiner Heimatstadt Sozialstadtrat. Der Posten gilt auch als Vorbereitung auf die Aufgaben eines Bürgermeisters. „Ein guter Nachfolger?“, fragte die NZ in ihrem Interview den amtierenden Bürgermeister. Die Antwort von Melf Grantz: „Auf alle Fälle“.
Doch unabhängig von dieser Einschätzung seines Parteifreundes stellt sich vor allem eine Frage: Wird der Nachfolger wieder nur durch Absprachen der Bremerhavener Koalition bestimmt? Oder kommen endlich mal alle Bremerhavener zu Wort? Warum gibt es keine Direktwahl durch die Bevölkerung? Bremerhaven ist die einzige Großstadt, in der keine Direktwahl des Oberbürgermeisters stattfindet. Ein erhebliches Defizit der Demokratie in unserer Stadt. Wie lange noch?

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